Timeboxing
Der umfassende Leitfaden für Timeboxing, eine Zeitmanagement-Methode, mit der du deinen Tag planen und die Produktivität steigern kannst.
Was ist Timeboxing? •
Time Blocking vs Timeboxing •
So funktioniert Timeboxing
Vorteile •
Strategien und Tipps •
Timeboxing-Apps
Nach dem Parkinsonschen Gesetz “dehnt sich die Arbeit in genau dem Maß aus, dass sie die für ihre Erledigung zur Verfügung stehende Zeit ausfüllt“ - du hast beispielsweise 3 Wochen Zeit für eine Aufgabe festgelegt, egal ob die Aufgabe tatsächlich schneller erledigt werden kann und du wirst unterbewusst versuchen, deine Arbeit so auszudehnen, dass du nicht früher als in geplanten 3 Wochen fertig bist.
Deshalb, wenn du nicht einen ganzen Monat lang eine 5-seitige Arbeit schreiben möchtest, nur weil das die gesetzte Frist ist, solltest du Timeboxing ausprobieren. Hier findest du alles, was du über diese zielorientierte Zeitmanagement-Technik wissen solltest:
Was is Timeboxing?
Timeboxing ist eine einfache Zeitmanagement-Technik, mit der ein fester, maximaler Zeitrahmen einer Aktivität im Voraus zugewiesen wird und mit der diese Aktivität innerhalb des Zeitrahmens erledigt werden muss.
Das Konzept wurde erstmals vom Autor des Buches “Rapid Application Development” (Schnelle Anwendungsentwicklung) James Martin eingeführt, als Teil der agilen Softwareentwicklung.
Im Grunde ist Timeboxing eine Zeitmanagement-Technik, bei der einer geplanten Aktivität ein fester Zeitraum zugewiesen wird. Du arbeitest an einer Aktivität während des festgelegten Zeitrahmens und hörst mit der Arbeit daran auf, wenn die Zeit abgelaufen ist - danach kannst du bewerten, ob du deine gesetzten Ziele erreicht hast.
Mit dieser Technik kannst du deine Projektmanagement-Aufgaben oder Erledigung persönlicher Dinge verwalten.
Unterschied zwischen Time Blocking (Zeitblockierung) und Timeboxing
Time Blocking und Timeboxing umfassen beide die Zuweisung von festen Zeitabschnitten für Aktivitäten - aber während mit Time Blocking die Zeit für eine Aktivität streng reversiert ist, wird mit Timeboxing der Zeitaufwand dafür begrenzt.
Time Blocking
Mit Time Blocking teilst du dir einen Zeitraum mit dem Ziel zu, dass du die Zeit für alles findest, was auf deiner Agenda steht oder wofür du sonst keine Zeit hättest.
Die Zeitabschnitte in Time Blocking werden “Zeitblöcke“ genannt und bestimmen normalerweise den Start- und Endzeitpunkt einer Aktivität, ein kürzeres Zeitfenster, das du in deinem Kalender markieren kannst. Jeder Zeitblock hilft dir, deinem Zeitplan zu folgen und deine Arbeit pünktlich zu beenden.
Am Ende eines Zeitblocks schätzt du ein, ob du die Aufgabe vor dem Ende des bestimmten Zeitabschnitts erledigen konntest - wenn nicht, weist du nächstes Mal einfach mehr Zeit für die gleiche Aufgabe zu.
Timeboxing
Mit Timeboxing legst du einen Zeitraum mit dem Ziel fest, dass du dich an ein festes Zeitlimit bei Aktivitäten hältst, für die du sonst zu viel Zeit aufwendest.
Die Zeitabschnitte in Timeboxing werden “Timeboxen“ genannt und können längere Zeitabschnitte umfassen, die von 15 Minuten bis zu mehreren Monaten reichen. Eine Timebox hat immer bestimmte Fristen sowie Ziele und kann auch Leistungen, ein Budget und Meilensteine umfassen.
Am Ende einer Timebox erklärst du deine Arbeit für erledigt, egal was passiert und dann schätzt du ein, ob deine Ziele ganz oder teilweise erreicht wurden.
Du hast beispielsweise vor, dein Büro aufzuräumen, aber möchtest nicht den ganzen Nachmittag damit verbringen. Deshalb legst du eine halbe Stunde für diese Aufgabe fest und hörst damit auf, sobald eine 30-minütige Timebox abgelaufen ist, egal wie viel du wirklich aufgeräumt hast.
Weitere Informationen über Time BlockingSo funktioniert Timeboxing
Die Zeitmanagement-Technik Timeboxing umfasst 5 Schritte:
- Geeignete Aufgaben finden
- Deine Ziele definieren
- Die Zeit dafür definieren
- Arbeiten und dann Ergebnisse einschätzen
- Belohnung bekommen
SCHRITT 1.
Geeignete Aufgaben finden
In der Regel kannst du jede beliebige Aufgabe auswählen und der eine Timebox zuweisen - aber es wäre am besten, wenn du Timeboxen für folgende Aufgaben einrichten würdest:
Aufgaben für deren Erledigung du keine Motivation hast
Normalerweise sind das umfangreiche Aufgaben, von denen du schon weißt, dass sie dich viel Zeit und Mühe kosten, wie zum Beispiel, einen Roman zu schreiben oder eine 10.000-Wörter-Forschungsarbeit zu beenden. Du weißt, dass diese Aufgaben nicht schnell zu beenden sind und deshalb schiebst du sie ohne Ende auf.
Wenn man solche Arbeit in kleinere, überschaubare Teile mit eigenen Fristen und Meilensteinen aufteilt, werden diese Aufgaben im Grunde weniger abschreckend - du musst dich nur noch motivieren, die nächste Frist oder den nächsten Meilenstein zu erreichen, was viel leichter zu schaffen ist.
Aufgaben für deren Erledigung du nicht zu viel Zeit aufwenden möchtest
Das sind normalerweise notwendige, aber trotzdem unangenehme Aufgaben, für die du nicht zu viel Zeit aufwenden möchtest, wie dein Zimmer aufzuräumen oder deine E-Mails zu sortieren. Entweder ist die Zeit schon vorbei, bevor du diese Aufgaben in Angriff nimmst oder du wendest viel zu viel Zeit für sie auf.
Wenn du gleich am Anfang eine feste Frist für eine solche Arbeit festlegst, schränkst du praktisch den Zeitaufwand ein.
SCHRITT 2.
Deine Ziele definieren
Nachdem du deine Aufgaben ausgewählt hast, solltest du dir überlegen, was du mit ihnen erreichen möchtest und in welcher Zeit.
Wenn du zum Beispiel eine 10.000-Wörter-Forschungsarbeit schreibst, aber nur 30 Tage dafür hast, ist dein langfristiges Ziel klar - du möchtest eine gut recherchierte Arbeit schreiben, bevor 30 Tage um sind und dafür eine gute Note bekommen.
Um dieses ultimative Ziel jedoch zu erreichen, solltest du als dein Ziel auch festlegen, eine bestimmte Anzahl an Wörtern jeden Tag zu schreiben - diese festgelegte Anzahl an Wörtern wird dein täglicher Meilenstein sein, den du jeden Tag erreichen sollst.
Um diese Frist zu erreichen, musst du etwa 400 Wörter pro Tag schreiben - das bedeutet, dass du in 25 Tagen fertig bist (400x25=10.000) und noch 5 Tage zur Überarbeitung und Bearbeitung übrig hast sowie für unerwartete Aufgaben, die dich aus der Bahn werfen können und deine Zeit verschwenden.
Wenn es um Aufgaben geht, für die dir die Motivation fehlt, kannst du die Arbeit an diesen Aufgaben während einer Timebox zu einem Ziel an sich machen - z. B. du solltest das Aufräumen deines Zimmers für 15 Minuten als dein einziges Ziel machen. Sogar kannst du diese Timebox als wiederkehrend festlegen - wenn du dein Zimmer jeden Tag für 15 Minuten aufräumst, wirst du am Ende der Woche wahrscheinlich feststellen, dass du große Fortschritte gemacht hast, ohne dich dabei viel anzustrengen.
SCHRITT 3.
Zeit festlegen
Sobald du dich für eine Aufgabe entschieden hast und welche Ziele damit zu erreichen sind, ist es an der Zeit, dieser Aufgabe einen Zeitraum zuzuweisen - dieser Schritt ist fast identisch mit dem zweiten Schritt der Zeitmanagement-Technik Time Blocking.
Du entscheidest also, wann du mit der Arbeit an einer Aufgabe beginnst und wann du damit aufhörst - wenn es bei diesem Zeitrahmen möglich ist, kannst du ihn in deinem Kalender sogar markieren, um sicherzustellen, dass du den Überblick über deine Aufgaben nicht verlierst.
Wie bereits im ersten Schritt erläutert, brauchst du wahrscheinlich eine Timebox für deine anspruchsvollsten Aufgaben oder für Aufgaben, für die dir die Motivation fehlt - deshalb kann dir eine kurze Timebox optimal helfen, diese Aufgaben zu bewältigen.
Nehmen wir die 10.000-Wörter-Forschungsarbeit noch einmal als Beispiel - du weißt schon, dass du 400 Wörter jeden Tag schreiben und bearbeiten sollst, aber du möchtest auch den täglichen Zeitaufwand für die Arbeit an der Aufgabe begrenzen. Und in diesem Moment kann Timeboxing am besten angewendet werden.
Du kannst die Timebox für das Schreiben und Bearbeiten deiner Forschungsarbeit auf 3 Stunden pro Tag begrenzen - markiere diese Zeit in deinem Tagesplan und achte darauf, dass du sie einhältst.
Natürlich kannst du die 3 Stunden in kleinere Timeboxen aufteilen und sie mit kurzen Pausen trennen - auf diese Weise machst du die Arbeitsperioden sogar überschaubarer. Du kannst beispielsweise 25 Minuten arbeiten und dann eine 5-minütige Pause einlegen, bevor du die Arbeit wieder aufnimmst - das nennt man die Pomodoro-Zeitmanagement-Technik, die eine tolle Lösung für die Länge deiner Timeboxen ist.
Weitere Informationen über Pomodoro-TimerAuch kannst du den Pomodoro-Timer in Clockify verwenden und direkt von deinem Gerät aus die 25-minütigen Arbeitsperioden und 5-minütigen Pausen verfolgen.
Du solltest auch entscheiden, zu welcher Tageszeit du deine erste Timebox starten möchtest. Brian Tracy, der Erfinder der Zeitmanagement-Technik "Eat that Frog", schlägt vor, dass man an seinen schwierigsten Aufgaben gleich am Morgen arbeitet. Du kannst deshalb eine der ersten Timeboxen für die wichtigste, dringlichste oder ganz einfach unangenehmste Aufgabe, zu der dir die Motivation fehlt, für das erste Ding am Morgen bestimmen.
SCHRITT 4.
Nach der Arbeit deine Ergebnisse bewerten
Der letzte Schritt ist vielleicht der einfachste - ohne zu zögern, beginnst du mit der Arbeit an deiner ersten geplanten Aufgabe und arbeitest der Reihe nach alle geplanten Timeboxen auf deiner Liste durch.
Um sicherzustellen, dass du innerhalb des Zeitrahmens bleibst, kannst du die Zeit erfassen, die du für jede Aufgabe aufwendest:
Wenn die festgelegte Zeit abgelaufen ist, solltest du mit der Arbeit gleich aufhören - dann kannst du deine Ergebnisse bewerten. Hast du heute geschafft, 400 Wörter für deine Arbeit zu schreiben, wie es in deiner Timebox festgelegt wurde? Hast du wirklich jede von 15 Minuten mit dem Aufräumen deines Dachbodens verbracht, wenn das dein Ziel war? Oder hast du auf halbem Weg damit aufgehört, um dir einen Kaffee zu machen und nie wieder zurückzukehren?
Jedes Mal, wenn du deine Aufgaben im vorgegebenen Zeitraum bearbeitest, verwendest du Timeboxing zweckmäßig - nach jeder Timebox solltest du nur noch deine Ergebnisse auswerten. Wenn du es geschafft hast, deine Ziele und Meilensteine zu erreichen, innerhalb der Frist die Arbeit zu beenden und dabei innerhalb des Budgets (bei Projekten) zu bleiben sowie die versprochene Leistung zu liefern, ist es an der Zeit, dich selbst zu belohnen.
SCHRITT 5.
Belohnung bekommen
Du kannst eigentlich auf diesen Schritt verzichten - aber indem du den behältst, stellst du sicher, dass du dich auf etwas freuen kannst, nachdem du vorgegebene Meilensteine erreicht und wichtige Timeboxen beendet hast.
Nach jeweils 3 Stunden am Tag, die du mit dem Schreiben und Bearbeiten der 400 Wörter für deine 10.000-Wörter-Forschungsarbeit erfolgreich verbracht hast, kannst du dich belohnen, indem du beispielsweise eine längere Kaffeepause mit Freunden einlegst oder eine Folge deiner Lieblingsserie auf Netflix anschaust.
Die Belohnungen motivieren dich langfristig, Timeboxen zu beenden. Außerdem wird dich das Wissen, dass eine Belohnung auf dich wartet, dazu inspirieren, an die Regeln zu halten, wenn du dich auf die Aufgabe während einer festgelegten Timebox konzentrierst.
Falls du die Aufgabe aufschiebst, wirst du dich hingegen wahrscheinlich schuldig genug fühlen, um auf die Belohnung zu verzichten sowie dich nächstes Mal mehr zu bemühen.
Vorteile von Timeboxing
Insgesamt bringt Timeboxing eine Reihe von Vorteilen für deinen Arbeitsalltag mit sich - und es gibt viele Gründe, warum du diese Zeitmanagement-Technik ausprobieren solltest:
Du wirst an unangenehmen Aufgaben arbeiten
Manchmal gibt es Aufgaben, die du einfach nicht erledigen kannst - aber wenn du den unangenehmen Aufgaben kurze Zeitrahmen zuweist, werden sie weniger beängstigend und langweilig und ermöglichen dir genug Zeit, in der du garantiert an ihnen arbeiten wirst.
Du wirst weniger Zeit für unangenehme Aufgaben aufwenden
Manchmal gibt es Aufgaben, für die du nicht viel Zeit aufwenden möchtest, weil sie nicht so wichtig oder dringend sind - sie werden jedoch irgendwann unvermeidbar.
Wenn du die zugewiesene Zeit für solche Aufgaben begrenzt, stellst du sicher, dass du keine Ewigkeit damit verbringst, deinen Dachboden aufzuräumen oder deinen Posteingang zu sortieren. Wenn du diesen Aktivitäten wiederkehrende kurze Timeboxen über mehrere Tage hinweg zuweist, wirst du wahrscheinlich alles erledigen, ohne es zu bemerken.
Du wirst an Aufgaben arbeiten, die "zu kurz" sind
Manchmal gibt es winzige Aufgaben, die fast keinen Platz in deinem Zeitplan verdienen - wie z. B. eine E-Mail, die du immer wieder vergisst zu beantworten, obwohl es nicht länger als 2 Minuten dauern würde.
Wenn du jedoch eine bestimmte Timebox nur für diese E-Mail festlegst, selbst wenn das nur eine 2-minütige Timebox ist, wirst du es wahrscheinlich nicht mehr vergessen.
Du wirst an Aufgaben arbeiten, die "zu lang" sind
Manchmal musst du dich mit Aufgaben beschäftigen, die so viel Zeit oder Mühe erfordern, dass du die Arbeit daran immer wieder aufschiebst.
Jetzt kannst du deine Angst überwinden, indem du solche Aufgaben in kleinere Timeboxen mit eigenen Fristen aufteilst - jedes Mal, wenn du eine Timebox beendest, wirst du langsam, aber sicher Fortschritt machen.
Du wirst Perfektionismus ablegen
Es ist schwierig, sich mit jedem unnötigen Detail deiner Arbeit zu beschäftigen, wenn du nur 25 Minuten hast, bevor du unbedingt fertig sein musst.
Mit Timeboxing stellst du sicher, dass du innerhalb einer angemessenen Zeit mit der Arbeit an der Aufgabe aufhörst und nicht doppelt so viel Zeit mit endlosen Verbesserungen verbringst.
Du wirst deine Motivation steigern
Es gibt nichts Besseres als einen tickenden Timer, der dir helfen kann, dich darauf zu konzentrieren, was du tust.
Wenn du einen bestimmten Zeitraum für deine Aufgaben festlegst, kannst du dich besser auf die Aufgaben konzentrieren und der Timer hilft dir dabei, Ablenkungen und Prokrastination zu vermeiden.
Für die höchste Motivation kannst du eine besondere Herausforderung für dich selbst bestimmen und eine Reihe von kleineren Aufgaben auswählen, die du vor Ablauf einer Timebox erledigen musst - ein Beispiel: Wie viele Kundenanfragen kannst du innerhalb einer Stunde per E-Mail beantworten?
Du wirst Gleichgewicht in deinem Leben schaffen
Es passiert oft, dass wir zu viel Zeit für bestimmte Aktivitäten aufwenden und nicht genug Zeit für andere - aber mit Timeboxing kannst du die Zeit für Aktivitäten begrenzen oder sparen.
Verbringst du zu viel Zeit in Besprechungen? Du kannst eine 15-minütige Timebox für jede Besprechung setzen und damit sicherstellen, dass du die Besprechung nach 15 Minuten beendest.
Verbringst du nicht genug Zeit mit deiner Familie? Du kannst dir eine 1-stündige Timebox für die Zeit mit deiner Familie jeden Tag setzen und dann das Beste aus diesen Familienmomenten machen.
Letztendlich sorgt Timeboxing für ein Gleichgewicht zwischen geschäftlichen und privaten Aktivitäten sowie zwischen wichtigen Aufgaben und notwendigen, aber trotzdem zeitaufwendigen Aktivitäten - indem du die Zeit, die du für einige Aktivitäten verwendest, begrenzt, schaffst du Zeit für andere.
Strategien und Tipps für Timeboxing
Zeit visuell darstellen
Die Zeit fühlt sich oft abstrakt an und du musst sie greifbarer machen - indem du einen laufenden Timer im Auge behältst, der dich daran erinnert, dass du deine Arbeit auf vorgegebene Timebox begrenzen musst. So wirst du immer wissen, wie viel Zeit du noch hast, bevor du mit der Arbeit aufhören und Schlussfolgerungen ziehen musst.
Bei der Arbeit im Team ermöglicht dir der Timer, als deine eigene Aufsichts- und Autoritätsperson zu behandeln. Jedes Mal, wenn eine Diskussion außer Kontrolle gerät, wird jemand die Frage nach der Zeit stellen oder dich darauf hinweisen, dass du noch x Minuten hast, bis die Zeit abläuft und du weitermachen musst.
Wenn du als Manager ein Team leitest, solltest du dein Team informieren, wenn es nur noch 2 Minuten bis zum Ende einer Timebox sind - auf diese Weise wissen sie, dass es an der Zeit ist, die Aufgabe zu beenden.
Unterschied zwischen harten und weichen Timeboxen
Wenn du nicht sicher bist, was nach dem Beenden einer Timebox zu machen ist, kannst einen klaren Unterschied zwischen “harten” und “weichen” Timeboxen machen:
- Weiche Timeboxen - umfassen eine große Aufgabe, die in kleinere Unteraufgaben aufgeteilt sind. Jedes Mal, wenn du eine Timebox beendest, gehst du zur nächsten Timebox über. Dein Fokus bleibt auf einer Art von Aufgabe und es gibt einen kontinuierlichen Workflow, der von symbolischen Meilensteinen, mit denen du deine Arbeit aufzuteilen und überschaubarer machen kannst, leicht unterbrochen wird.
- Harte Timeboxen - sind Aufgaben, an die du nicht mehr denkst, sobald sie erledigt sind. Jedes Mal, wenn du eine Timebox beendest, gehst du zur nächsten Timebox über, die nichts damit zu tun hat. Du richtest deinen Fokus auf eine andere Art von Aufgabe und die Meilensteine sind dabei wichtiger.
Maximale Dauer einer Timebox bestimmen
Wie bereits erwähnt, kannst du eine Timebox erstellen, sodass sie insgesamt mehrere Monate dauert - aber du musst diese Zeit in kleinere, überschaubarere Timeboxen aufteilen, die während einer Besprechung leichter zu behandeln sind.
Was ist also die realistische maximale Zeitdauer für eine Timebox?
Laut der häufig diskutierten Wissenschaft der ultradianen Rhythmen können sich die Menschen nicht länger als 90 Minuten auf eine Aufgabe konzentrieren - deshalb solltest du einer Aufgabe nie mehr als 90 Minuten auf einmal zuweisen.
Du kannst auch weniger Zeit zuweisen - wenn du eine wichtige Brainstorming-Aufgabe hast, für die du etwa 5 Minuten brauchst, kannst du ruhig eine 5-minütige Timebox erstellen.
Die Dauer deiner Timebox hängt von dir ab und von Aufgaben, die zu erledigen sind - 15, 20, 30 oder 45 Minuten sind alle eine gute Auswahl, abhängig von der Aufgabenart. Du solltest nur sicherstellen, dass du nie länger als 90 Minuten arbeitest, ohne eine Pause einzulegen. Dies bringt uns zum nächsten Tipp.
Pausen einlegen
Pausen einzulegen ist ein wichtiger Schritt, mit dem du sicherstellst, dass du für eine längere Zeit fokussiert bleibst - die Wissenschaft zeigt, dass deine Aufmerksamkeit nach 90 Minuten zu schwinden beginnt, aber sie kann auch schon lange vorher nachlassen. Es ist daher wichtig, Pausen in deinen Arbeitsalltag im Voraus einzuplanen.
Du kannst zum Beispiel 45 Minuten arbeiten und dann eine Pause von 15 Minuten machen - auf diese Weise bekommst du eine volle Stunde für deine Timebox.
Du solltest auch Pausen sinnvoll verbringen - wenn du den ganzen Tag vor dem Computer arbeitest, solltest du deine Augen für eine Weile ausruhen lassen und während der Pausenzeit sie nicht mit einer Instagram-Feed-Session quälen. Stattdessen kannst du deinen Lieblingssong vorspielen und dir eine Tasse Kaffee oder Tee gönnen oder draußen gehen und einen kurzen Spaziergang machen.
Wenn du zurück bist, wirst du das Gefühl haben, dass du deine Batterien aufgeladen hast und wieder fokussiert und konzentriert bist, gerade noch rechtzeitig für eine weitere 45-minütige Arbeitssitzung.
So nutzt du Timeboxing mit zwei tollen Apps
Richtige Apps machen alles einfacher, unter anderem auch Timeboxing - hier kannst du erfahren, wie du mit der Zeiterfassung-App Clockify und dem Projektmanagement-Tool Trello Timeboxing anwenden kannst.
Clockify
Clockify ist eine Zeiterfassung-App, die es dir ermöglicht, den Zeitaufwand für Aufgaben in Echtzeit zu verfolgen und dann im Berichtsbereich der App zu analysieren, ob du deine Ziele erreicht hast.
Um mit der Arbeit zu beginnen, kannst du Projekte erstellen und Aufgaben hinzufügen, die Timeboxen darstellen - du wählst dann Projekte oder Aufgaben, an denen du arbeiten möchtest und markierst sie mit entsprechenden Tags wegen einfacherer Filterung und einfacherem Management bei der Analyse der Ergebnisse.
Bei der ersten Aufgabe kannst du die Dauer deiner Timebox auf z. B. 15 Minuten bestimmen und den Timer starten, sobald du mit der Arbeit an dieser Aufgabe beginnst.
Wenn du mit der Aufgabe fertig bist, kannst du einfach den Timer stoppen - die Timebox wird zu deiner Liste der Timeboxen hinzugefügt und du kannst sie von dort aus bearbeiten, löschen und weiter analysieren.
Später kannst du all deine erfassten Zeiten in der Kalender-Ansicht ansehen und dein Arbeitsmuster sowie wo Lücken liegen, analysieren und deine Produktivität steigern.
Trello
Trello ist ein Projektmanagement-Tool, mit dem du den Fortschritt deines Projekts verfolgen kannst, indem du Karten, die deine Aufgaben repräsentieren, zwischen Spalten, die deinen Fortschrittsgrad repräsentieren, verschiebst - aber du kannst auch das auf Kanban basierte System nutzen, um sicherzustellen, dass du an Aufgaben nach ihrer Wichtigkeit und Dringlichkeit arbeitest und jede Karte als eine Timebox definierst.
Wenn du Timeboxing in Trello anwenden willst, musst du mehrere verschiedene Spalten definieren:
- Zurückgestellt - für Aufgaben, die du geplant hast, aber du wirst dich später mit ihnen beschäftigen
- Diese Woche erledigen - für Aufgaben mit der Frist bis zum Ende der Woche, mit denen du dich bis dann beschäftigen musst
- Heute erledigen - für Aufgaben, die du heute beenden musst
- Jetzt erledigen - für bevorzugte Aufgaben, die heute zu erledigen sind und mit denen du möglichst bald anfangen solltest
- Erledigt - Aufgaben, die schon erledigt sind und für die du bestimmen solltest, ob du erreicht hast, was du mit ihnen vorhattest.
In diesem Workflow kannst du eine Karte, die letzten Monat in der Spalte "Zurückgestellt" war, in die Spalte "Diese Woche erledigen" am Montag verschieben, damit sie als Erinnerung für deinen wöchentlichen Plan dienen kann. Du kannst Fristen hinzufügen, um sicherzustellen, dass du weißt, wenn die Karte in die nächste Spalte zu verschieben ist.
Du solltest die Karte in die Spalte "Heute erledigen" verschieben, wenn du sie für heute bestimmt hast und in die Spalte "Jetzt erledigen" verschieben, sobald du mit der Arbeit daran beginnen willst. Du solltest nur eine Karte in die Spalte "Jetzt erledigen" stellen, um sicherzustellen, dass du dich auf diese Aufgabe konzentrierst.
Dann kannst du die Clockify-Browsererweiterung nutzen um die Zeit, die für diese Karte aufgewendet wird, direkt von Trello aus zu erfassen - sobald du mit der Arbeit an dieser Karte anfängst, solltest du einfach auf die Schaltfläche "Timer starten" klicken und den Timer mit dem Namen deiner Karte als Beschreibung für die Timebox ticken lassen.
Schließlich, wenn du mit der Karte fertig bist und bewerten willst, ob du deine Ziele erreicht hast, solltest du die Karte in die Spalte "Erledigt" stellen. Diese Spalte kann auch als deine motivierende To-Done-Liste dienen, die zeigt, was du bisher erledigt hast und was noch in der Zukunft zu erledigen ist.
Weitere Informationen über Clockify-Trello-Integration